Allgemein

Tipps für die richtige Brille

Tipps für die richtige Brille

Eine Brille gleicht Fehlsichtigkeit aus. Für die meisten Menschen ist die Brille nicht nur ein wertvolles Hilfsmittel für scharfes, unbeschwertes Sehen, sondern auch ein modisches Accessoire. Je nach Sehfehler und Alter gibt es unterschiedliche Anforderungen an eine Brille.

Welche Brille für wen?

  • Es gibt verschiedene Arten von Fehlsichtigkeit. Kurzsichtig zu sein bedeutet, dass nahe Gegenstände scharf gesehen werden, nicht aber entfernte. Bei der Weitsichtigkeit ist es umgekehrt. Eine Brille gleicht durch zwei individuell an jedes Auge angepasste Gläser Fehlsichtigkeiten aus. Ab wann eine Brille nötig ist, hängt dabei auch von der Lebensweise und dem Beruf ab.
  • Ein Augenarzt oder Optiker prüft den Umfang der Fehlsichtigkeit, der in Dioptrien angegeben wird, und wählt danach die richtigen Gläser aus. Zum Ausgleich von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Stabsichtigkeit (man spricht auch von Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung) werden verschiedene Arten von Brillengläsern benötigt. Kurzsichtigkeit wird mit sogenannten Minusgläsern korrigiert, bei Weitsichtigkeit sorgen Plusgläser für scharfe Sicht. Kommt die ziemlich häufige Hornhautverkrümmung dazu, werden die Gläser außerdem zylindrisch geschliffen.
  • Fehlsichtigkeit tritt oft mit dem Alter auf. Etwa ab dem 40. Lebensjahr lässt langsam die Fähigkeit des Auges nach, sich auf verschiedene Distanzen einzustellen. Die Augen können sich nicht mehr mühelos auf Dinge im Nahbereich einstellen und ermüden beim Lesen schneller. Der Arzt spricht dann von Alterssichtigkeit und kann eine Lesebrille mit Plusgläsern verordnen.
  • Wer viel am Bildschirm sitzt, braucht unter Umständen eine Brille mit speziellen Gläsern für den Bildschirmarbeitsplatz. Diese hat im Vergleich zu Lese- und Gleitsichtbrillen einen breiten mittleren Sehbereich, sodass die Augen auch beim Blickwechsel zwischen Tastatur, Bildschirm und dem Kollegen am Nachbartisch immer scharf sehen – und das bei stets entspannter und damit orthopädisch korrekter Sitzhaltung.

Die Wahl der Gläser

  • Moderne Brillengläser sind aus widerstandsfähigen Kunststoffen gefertigt. Die Vorteile: Sie sind bruchfester als Glas und wiegen weniger. Eine zu schwere Brille belastet den Nasenrücken und macht das Tragen auf Dauer unangenehm. Kunststoffgläser sind außerdem UV- und lichtbeständig. Besonders bei hohen Dioptrien-Werten und rahmenlosen Fassungen sind spezielle dünne Kunststoffgläser empfehlenswert. Allerdings sind sie entsprechend teurer als Glas oder herkömmliche Kunststoffgläser.
  • Mehrstärken- oder Gleitsichtgläser gleichen unterschiedliche Fehlsichtigkeiten mit einem einzigen Glas aus, zum Beispiel eine angeborene Weitsichtigkeit und eine Alterssichtigkeit. Dadurch entfällt der lästige Brillenwechsel, beispielsweise für Tätigkeiten in der Nähe oder Ferne. Sie heißen Gleitsichtgläser, weil sie keinen Schnitt im Sehfeld haben, sondern gleitend vom Nah- in den Fernbereich übergehen. Solche Brillengläser sind sehr praktisch, aber gewöhnungsbedürftig. Manchmal kommt es in der Eingewöhnungsphase zu Schwindelgefühlen oder Bewegungsunsicherheiten.
  • Optiker bieten in der Regel immer an, die Gläser zusätzlich zu entspiegeln. Solche Gläser heben Lichtreflexionen auf dem Brillenglas auf. Je weniger ein Glas spiegelt, desto mehr Licht kann das Auge aufnehmen. Beim Lesen, Autofahren in der Dämmerung oder bei kniffligen Anforderungen entlasten entspiegelte Gläser deshalb die Augen deutlich. Gleiches gilt für die Arbeit am Computer. Bei nicht entspiegelten Gläsern addieren sich die Spiegelungen des Monitors und der Brillengläser und mindern dadurch den Kontrast.

Die Fassung

  • Eine Brille verändert das Gesicht. Daher sollte die Fassung zur Gesichtsform passen. Als Faustregel für die Wahl der Brille gilt: Die Fassungsform sollte nicht unbedingt identisch mit der Gesichtsform sein. Zu einem runden Gesicht passt also eher eine eckige Fassung, ein kantiges Gesicht verträgt eher weiche Formen. Und auch der Tragekomfort spielt eine Rolle: Beim Tragen sollte die Brille kaum spürbar sein, so perfekt sollte sie sitzen. Je flexibler und leichter die Rahmenmaterialien sind, desto besser ist das spontane Tragegefühl. Federscharniere und leichte, flexible Bügelmaterialien tragen erheblich zum Tragekomfort und damit zum entspannten Sehen bei.

Lassen Sie sich bei der Wahl der Brille beraten. Der optimale Ausgleich der Fehlsichtigkeit ist wesentlich. Darüber hinaus gibt es aber bei den Gläsern wie bei der Fassung viele Auswahloptionen, je nach Beruf und Lebensstil. Entspiegelte Gläser bieten z. B. in Büroumgebungen mit zahlreichen unterschiedlichen Lichtquellen sowie in der Dämmerung gute Sicht ohne störende Reflexe.

Verätzungen und Verletzungen am Auge – Sofortmaßnahmen

Verätzungen und Verletzungen am Auge – Sofortmaßnahmen

Jede Minute zählt – diese Devise gilt bei vielen Augenverletzungen. Dauerhafte Schäden am Auge sind vermeidbar, wenn sofort die richtigen Maßnahmen zur Ersten Hilfe ergriffen werden. Eine Verätzung durch z. B. Säure oder Lauge muss sofort behandelt werden. Auch bei einem Schlag auf das Auge oder bei einer offenen Verletzung ist es nötig, schnell den Notarzt zu rufen.

Verätzung durch Säure oder Lauge

  • Ist ein Auge durch Säure oder Lauge verätzt, ist ein rasches Handeln erforderlich.
  • Als erste Maßnahme ist der Notarzt zu rufen. Hierbei ist auf die Art der Verletzung hinzuweisen. Die zuständige Rettungsleitstelle kann dann die richtigen Maßnahmen einleiten.
  • Bis der Notarzt eintrifft, vergehen kostbare Minuten, in denen sich die Folgen der Verletzung verschlimmern können. Als Folge der Untätigkeit kann sogar eine Erblindung drohen. Sofort eingeleitete Erste-Hilfe-Maßnahmen können dagegen helfen, das Auge vor weiteren Schäden zu bewahren.
  • Bei einer Verätzung muss das Auge sofort ausgespült werden, um die eingedrungene Säure oder Lauge zu verdünnen und wegzuwaschen. Am besten wirkt Leitungswasser. Doch falls kein Wasser greifbar ist, kann man fast jede andere – nicht brennende und ätzende – Flüssigkeit verwenden. Auch beispielsweise Bier oder Limonade eignen sich also als Spülflüssigkeit. Nicht geeignet sind Milch oder milchhaltige Produkte, weil diese das Eindringen der Chemikalie begünstigen und das Auge zusätzlich verkleben können.
  • Der Ersthelfer sollte das Auge mindestens 15 Minuten spülen. Dabei muss das Auge vorsichtig, aber bestimmt mit den Fingern offen gehalten und die Spülflüssigkeit aus einer Flasche oder einem anderen Gefäß über das Auge laufen gelassen werden. Die Spülrichtung geht immer von der Nase zum Ohr, da die Spülflüssigkeit sonst in das andere Auge laufen und auch hier Schaden anrichten könnte. Der Wasserstrahl sollte nicht mit Wucht aufs Auge auftreffen, weil er ansonsten selbst noch zusätzliche Verletzungen anrichten könnte. Der Betroffene sollte während des Spülens nach Möglichkeit in alle Richtungen blicken, d. h. den Augapfel bewegen, damit die Spülflüssigkeit alle Bereiche des Auges erreicht. Ist eine Dusche in der Nähe, kann man das Auge auch abduschen. Dies ist häufig die einfachere Möglichkeit. Allerdings sollte sich der Verunglückte nicht erst ausziehen, sondern unverzüglich mit der Spülung beginnen. Der Notarzt wird den Patienten zum nächsten Augenarzt oder in eine Augenklinik bringen, damit er dort weiterbehandelt werden kann.

Prellung des Auges

  • Typische Verletzungen, die zu einer Prellung des Auges führen können, sind der Squash-, Golf- oder Tennisball, der Sektkorken oder Schläger, der buchstäblich „ins Auge geht“.
  • Noch am gleichen Tag sollte man zum Augenarzt gehen:
    • wenn sich das Sehen verschlechtert
    • wenn Doppelbilder auftreten
    • wenn das Auge blutunterlaufen ist
    • wenn sich die Augenlider blau färben
    • wenn lediglich der Verdacht auf eine Augenprellung besteht, auch ohne die genannten Beschwerden
  • Die Skala der möglichen Verletzungen reicht hier von einem Bluterguss, dem sprichwörtlichen blauen Auge, bis zu einem Bruch der knöchernen Augenhöhle.

Soforthilfe bei kleinen Dingen im Auge

  • Bei kleineren Fremdkörpern wie beispielsweise einem Insekt reibt man bei geschlossenem Auge von außen oben nach innen unten über das Lid, bis man den Fremdkörper mit dem Finger aus dem inneren Augenwinkel entfernen kann. Steckt der Fremdkörper unter dem Unterlid, reibt man entsprechend von außen unten nach oben in Richtung Nasenwurzel. Bleibt das Auge gerötet und schmerzt es weiterhin, sollte man auch bei einem kleinen Fremdkörper zum Augenarzt gehen.

Fremdkörper im Auge

  • Dringt ein Fremdkörper ins Auge ein, sodass er eine offene Wunde verursacht, ist sofortiges Handeln nötig. Ein Fremdkörper, der noch im Auge steckt, darf nicht herausgezogen werden, sondern muss stecken gelassen werden. Blutet die Verletzung, sollte das Auge mit einer sterilen Kompresse abgedeckt werden. Anschließend bringt man den Betroffenen unverzüglich in eine Augenklinik, damit er dort falls notwendig operiert werden kann. Der Betroffene sollte zuvor nichts mehr essen und trinken, weil er für die Operation möglicherweise eine Narkose bekommt.

Der wichtigste und eiligste Notfall am Auge ist die Verätzung mit Lauge oder Säure. Nur durch sofortiges, ausdauerndes Spülen des Auges kann man eine drohende Erblindung verhindern.

Warum muss eine Pupillenerweiterung mit Augentropfen erfolgen, was ist zu beachten?

Warum muss eine Pupillenerweiterung mit Augentropfen erfolgen, was ist zu beachten?

Der Augenarzt kann eine Reihe von Erkrankungen des Auges feststellen, indem er den Augenhintergrund genau untersucht. Dazu ist es notwendig, die Pupille mit Augentropfen zu erweitern, um einen besseren Einblick ins Auge zu haben. Dann leuchtet der Augenarzt mithilfe eines Augenspiegels den Augenhintergrund aus. So kann er die Netzhaut mit ihren Gefäßen, die Eintrittsstelle des Sehnervs und die Stelle des schärfsten Sehens (gelber Fleck oder auch Makula genannt) im hinteren Bereich des Auges untersuchen.

Wann ist eine Pupillenerweiterung notwendig?

  • Durch die Pupille kann der Augenarzt mit einem speziellen Spiegel, dem Ophthalmoskop, in das Auge hineinsehen. Eine genaue und gründliche Untersuchung des Augenhintergrundes ist nur dann möglich, wenn die Pupille mit Augentropfen erweitert wird.
    Beim Verdacht auf folgende Augenerkrankungen ist oft eine Pupillenerweiterung nötig
  • Mit dem Ophthalmoskop kann der Arzt nicht nur Augenerkrankungen feststellen, sondern auch Hinweise auf mögliche Erkrankungen anderer Organe am Augenhintergrund geben.
  • Zu den Augenerkrankungen zählen:
    • Netzhautrisse und -löcher
    • Netzhautablösung
    • Tumore im Auge
    • Entzündungen der Netzhaut
    • Verschluss der großen Blutgefäße der Netzhaut
    • altersbedingte Makuladegeneration
  • Weitere Erkrankungen, bei denen eine Augenuntersuchung zur Diagnostik von Komplikationen sinnvoll ist:
    • Bluthochdruck bei veränderten Netzhautgefäßen
    • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) bei veränderten Netzhautgefäßen
    • erhöhter Hirndruck bei einer Vorwölbung des Sehnervs ins Auge

Spezielle Augentropfen

  • Natürlicherweise erweitert sich die Pupille in der Dämmerung und nachts, um so mehr Licht ins Auge zu lassen. So sieht man bei Dunkelheit besser. Das geschieht unwillkürlich, das heißt willentlich kann man diesen Vorgang nicht steuern.
  • Der Augenarzt verwendet spezielle Augentropfen, um die Pupillen zu erweitern. Die Augentropfen müssen 15 bis 30 Minuten einwirken, bis sich die Pupillen vollständig erweitert haben und der Augenarzt mit der Untersuchung beginnen kann. Von den Tropfen und der Pupillenerweiterung spürt der Patient nichts. Während dieser Zeit kann man wieder im Wartezimmer Platz nehmen. Trägt der Patient Kontaktlinsen, muss er sie vor dem Eintropfen entfernen, frühestens 15 Minuten nach der Anwendung darf er sie wieder einsetzen.

Das ist dringend zu beachten!

  • Durch die Pupillenerweiterung erhöht sich die Blendempfindlichkeit, da die Pupillen sich nicht verengen können. Außerdem kann man insbesondere in der Nähe nur verschwommen sehen. Deshalb ist auch das Auto- oder Motorradfahren mit medikamentös erweiterten Pupillen nicht gestattet. Darauf muss man beim Besuch des Augenarztes unbedingt achten. Die Pupillenerweiterung hält mehrere Stunden an. Während dieser Zeit ist auch das Lesen schwierig, die Orientierung im Raum ist jedoch ohne Weiteres möglich.
  • Patienten mit grünem Star (Glaukom) dürfen pupillenerweiternde Augentropfen nicht anwenden, da ein Glaukom-Anfall ausgelöst werden kann.

Durch eine Pupillenerweiterung erhält der Arzt die Möglichkeit, den Augenhintergrund besser zu untersuchen. Werden die Pupillen beim Augenarzt durch Tropfen erweitert, darf man einige Stunden nicht Auto oder Motorrad fahren. Das Sehen in der Nähe ist häufig für mehrere Stunden eingeschränkt.

Was macht eine Sehschule?

Was macht eine Sehschule?

Eine Sehschule ist meist eine spezielle Abteilung einer Augenklinik. Es gibt sie jedoch auch in Augenarztpraxen. Hier behandeln sogenannte Orthoptisten gemeinsam mit Augenärzten Patienten, die an einer Augenbewegungsstörung wie Schielen oder Augenzittern, einer Sehschwäche oder einer damit zusammenhängenden Augenerkrankung leiden.

Was ist die Aufgabe einer Sehschule?

  • In einer Sehschule werden Patienten jeden Alters behandelt. Neben der eigentlichen Behandlung gehören zu den Aufgabenbereichen einer Sehschule auch die Vorbeugung, Diagnostik und Rehabilitation von Augenerkrankungen.
  • Sehschulen heißen häufig auch Orthoptik, orthoptische Abteilung oder Abteilung für Strabologie/Strabismologie und Neuroophthalmologie.

Was ist die Aufgabe des Augenarztes, was die der Orthoptisten?

  • Augenarzt und Orthoptist haben verschiedene Aufgabenfelder, arbeiten aber in einer Sehschule immer eng zusammen. Der Augenarzt untersucht das Auge komplett und beschäftigt sich mit allen auftretenden Augenerkrankungen und deren Therapie.
  • Orthoptist ist ein medizinischer Fachberuf, der spezielle Kenntnisse über Augenbewegungen und visuelle Wahrnehmung voraussetzt. Typische Krankheitsbilder, die in einer Sehschule durch Orthoptisten untersucht und behandelt werden, sind:
    • Schiel-Erkrankungen: ständige oder wiederkehrende Fehlstellung eines Auges, Blickrichtung beider Augen weicht voneinander ab
    • Augenzittern
    • Augenbewegungsstörungen
    • Sehschwäche

Die orthoptische Untersuchung in der Sehschule

  • Zu einer Untersuchung der Augen durch den Orthoptisten gehören eine ausführliche Befragung des Patienten zu seinen Beschwerden sowie die Prüfung des Sehvermögens in der Nähe und der Ferne. Ein Orthoptist beurteilt die Zusammenarbeit beider Augen und deren Beweglichkeit sowie eine mögliche Schielstellung, misst den Schielwinkel und führt die für eine Schieloperation notwendigen Voruntersuchungen durch. Daneben prüft er das Farbensehen, das Kontrastsehen sowie den Beleuchtungsbedarf.
  • Zur Früherkennung von Sehrstörungen werden Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter vorbeugend untersucht.
  • Immer öfter werden Sehstörungen diagnostiziert und behandelt, deren Ursachen man zunächst gar nicht dem Sehen zuordnet. Beispiele hierfür sind Beschwerden bei der Bildschirmarbeit, Wahrnehmungsstörungen, Lese-Recht-Schreibschwächen, Legasthenie

Die orthoptische Therapie und Rehabilitation in der Sehschule

  • Ein wichtiger Aufgabenbereich der Sehschule ist die Behandlung von Schielerkrankungen bei Kindern. Wird eine solche Behandlung nicht rechtzeitig durchgeführt, kann daraus die bleibende Schwachsichtigkeit eines Auges resultieren. In der Sehschule wird ein genauer Therapieplan erarbeitet, nachdem das gut sehende Auge mit einem Pflaster stundenweise abgeklebt wird. So kann häufig die volle Sehschärfe auf beiden Augen und eine Behebung des Schielens erreicht werden.
  • Aber auch Erwachsene werden in der Sehschule behandelt. Dies kann beispielsweise der Fall bei Augenbewegungsstörungen nach einem Unfall, Tumor oder Schlaganfall sein. Bei Beschwerden aufgrund eines versteckten Schielens hilft die Sehschule durch ein darauf abgestimmtes Sehtraining.
  • Daneben wird Erwachsenen mit einer bleibenden Sehbehinderung gezeigt, wie sie mit ihrem Restsehvermögen im Alltag am besten umgehen können. Dazu gehört das Anpassen vergrößernder Sehhilfen (Brille, Lupenbrille, Fernrohr usw.), das Einüben bestimmter Strategien, um die Lesefähigkeit zu erhalten und die Orientierungsfähigkeit zu stärken sowie computergestütztes Schreibtraining und anderes.

Eine Sehschule ist eine spezialisierte Abteilung an einer Augenklinik oder beim Augenarzt, in der Patienten mit Schiel-Erkrankungen, Sehschwäche oder Augenbewegungsstörungen untersucht und behandelt werden.

Computerarbeitsplätze – was ist zu beachten?

Computerarbeitsplätze – was ist zu beachten?

Jeder Zweite arbeitet täglich mit einem Rechner. Die meisten Computerarbeitsplätze sind aber nicht richtig eingerichtet, was zu Gesundheitsproblemen führen kann.

Bildschirmarbeit belastet vor allem die Augen, beansprucht aber auch den ganzen Körper. Voraussetzungen für ein gesundes Arbeiten am Computer sind der richtige Monitor, eine optimale Beleuchtung und eine ergonomisch perfekte Sitzposition. Die Anforderungen an einen gesunden Bildschirmarbeitsplatz sind unter anderem in der Bildschirmarbeitsverordnung festgehalten.

Welchen Anforderungen muss der Monitor genügen?

  • Die Größe des Bildschirms sollte an die jeweilige Arbeitsanwendung angepasst werden. Für einfache Textverarbeitung reicht eine Bildschirmdiagonale von 15 Zoll aus, für Grafikanwendungen sollten es mindestens 20 Zoll sein. Flimmert der Bildschirm, was bei Röhrenbildschirmen häufig der Fall ist, verursacht das Augenbrennen und Kopfschmerzen. Eine ausreichend große Bildschirmdarstellung, die keine Verzerrungen zeigt, ist deshalb unverzichtbar. Die Angaben der Bildschirmdiagonale sind bei Röhrenmonitor und LCD-Display nicht direkt vergleichbar. Ein 15-Zoll-LCD-Monitor hat ein sichtbares Bild von 38 cm und entspricht einem 17-Zoll-Röhrenmonitor.
  • Die Schrift auf dem Monitor sollte aussehen wie gedruckt, das bedeutet: am besten schwarz auf weißem oder sehr hellem Grund. Der Monitor steht dann richtig, wenn sich die erste Schriftzeile etwas unterhalb der Augenhöhe befindet. Auch die Entfernung zwischen Monitor und Auge spielt eine Rolle. Sie sollte mindestens 50 Zentimeter, besser noch 70 Zentimeter betragen.

Wie wichtig ist die richtige Beleuchtung?

  • Die Beleuchtung rund um den Arbeitsplatz wirkt sich besonders stark auf die Augen aus. Mit Vorhängen oder Jalousien lässt sich der Einfall des Tageslichts regulieren. Der Raum sollte möglichst gleichmäßig ausgeleuchtet sein, zu hohe Kontraste vermieden werden. Sonst muss sich das Auge ständig neu einstellen. Auch die Ausrichtung des Monitors ist wichtig. Optimal ist das Fenster parallel zur Blickrichtung bzw. der Bildschirm im rechten Winkel zum Fenster. Wer eine Arbeitsplatzlampe benutzt, sollte sie nicht alleine, sondern immer mit der normalen Zimmerlampe anschalten.

Gutes Sehen am Computer

  • Generell sollte jeder Bildschirmarbeiter seine Augen regelmäßig vom Augenarzt überprüfen lassen. Vor allem ab 45 Jahren ist man gut beraten, sich bei Sehproblemen eine Brille zuzulegen. Um die Augen für die speziellen Sehanforderungen im Büro und vor dem Computerschirm zu korrigieren, haben einige Glashersteller spezielle Bildschirmbrillen entwickelt. Übliche Lesebrillen sind nur bedingt geeignet, da sie meist nur einen geringen Entfernungsspielraum zulassen wie z. B. das Lesen aus 40 bis 50 cm Entfernung. Der weiter entfernte PC-Bildschirm ist damit aber häufig nicht mehr scharf. Bildschirmbrillen haben eine variable Sehstärke und können für Sehentfernungen zwischen der Schriftvorlage (z. B. 40 cm) und dem Bildschirm (z. B. 80 cm) genutzt werden.

Gibt es eine optimale Sitzposition?

  • Für die Arbeit am Computer eignet sich am besten ein ergonomisch gestalteter Büroarbeitsstuhl. Er ermöglicht eine unverkrampfte Sitzhaltung und schont den Rücken. Die Rückenlehne sollte flexibel sein und jede Bewegung begleiten. Mithilfe von Armlehnen lassen sich Unter- und Oberarm entspannt im rechten Winkel zueinander aufstützen. Eine leicht nach unten geneigte Sitzfläche verbessert zudem die Arbeitshaltung.

Regelmäßige Pausen sind wichtig

  • Der Gesundheitsschutz bei der Bildschirmarbeit ist in der Bildschirmarbeitsverordnung gesetzlich geregelt. Demnach muss der Arbeitgeber die Tätigkeit am PC so organisieren, dass Beschäftigte regelmäßig Pausen machen können oder ihre Arbeit am Monitor hin und wieder durch andere Tätigkeiten unterbrechen können. Wer Probleme durch langes Sitzen oder Augenbrennen bekommt, sollte darüber unbedingt mit seinem Arbeitgeber sprechen.
  • Informationen im Internet: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (www.baua.de)

Tipps für ein augen- und rückenfreundliches Arbeiten am PC:
• Stellen Sie Ihren Bildschirm im rechten Winkel quer zum Fenster auf.
• Verwenden Sie einen Lichtschutz am Fenster, wenn Sie das Tageslicht blendet.
• Schalten Sie die Arbeitsplatzlampe immer nur gemeinsam mit dem Raumlicht ein.
• Sitzen Sie mit entspannten Schultern und halten Sie Ihren Kopf gerade.
• Halten Sie die Ober- und Unterarme etwa im rechten Winkel zueinander.
• Die Ober- und Unterschenkel stehen im rechten Winkel zueinander.

10 Fragen zur Organspende

10 Fragen zur Organspende

1.      Warum sollte man nach seinem Tod Organe spenden?

    • Jährlich können durch Organspenden die Leben von Tausenden von Patienten gerettet oder die Qualität ihres Lebens beträchtlich erhöht werden. Dies ist durch große medizinische Fortschritte hinsichtlich der chirurgischen Operationstechniken und der medizinischen Nachbehandlung möglich. Hierdurch sind Organtransplantationen nahezu zu einem Routineeingriff geworden.
    • Die Zahl der Organspender in Deutschland ist jedoch zu gering und nimmt weiter ab. So sterben pro Jahr Tausende von Patienten auf der Warteliste für einen Organersatz, die gerettet werden könnten, wenn sich mehr Menschen vor ihrem Ableben bereit erklären würden, ihre Organe zu spenden.

2.      Wie wird man Organspender?

    • Dieser Schritt ist einfach. Man benötigt  einen Organspendeausweis, füllt ihn entsprechend aus und bewahrt ihn zusammen mit Personalausweis  z.B. im Portemonnaie auf.

3.      Man sollte seine Angehörigen  informieren, dass man im Falle des Todes einer Organspende zugestimmt hat. Es ist auch möglich auf dem Ausweis nur bestimmte Organe als Spenderorgane zu kennzeichnen, ebenso kann man auf dem Ausweis auch der Organspende komplett widersprechen.

4.       Wo erhält man einen Spenderausweis?

    • Spenderausweise liegen bei vielen Ärzten, Apotheken oder auch in Polizeistationen aus.
    • Im Internet ist ein Spenderausweis unter http://www.organspende-info.de/ erhältlich oder man kann sich an den Arbeitskreis Organspende, Postfach 1562, 63235 Neu-Isenburg wenden. Dort erhält man auch weitere Informationen über eine Organspende.

5.      Kann man seinen Entschluss für eine Organspende rückgängig machen?

    • Ja, dies kann jederzeit rückgängig gemacht werden. Man braucht nur den Spenderausweis zu vernichten.

6.      Entstehen den Angehörigen Kosten bei einer Organspende?

    • Alle mit einer Organentnahme und –transplantation verbundenen Kosten werden von den Krankenkassen der Empfänger bezahlt.
    • Im Gegensatz zu anderen Ländern werden aber die Bestattungskosten des Spenders nicht übernommen. Auch andere finanzielle Vergütungen für die Organspende werden nicht gezahlt.

7.      Welche Verstorbenen können Organspender sein?

    • Nur Hirntote mit künstlich aufrechterhaltenem Herz-Kreislauf-System kommen als Organspender in Frage. Es können also Patienten sein, die auf einer Intensivstation meist an den Folgen einer Kopfverletzung oder einer Hirnblutung sterben. Das passiert bei nur ca. 1 % der 400.000 Patienten, die jährlich in Deutschland im Krankenhaus sterben. In der Regel tritt zunächst der Herzstillstand ein.

8.      Gibt es eine Altersobergrenze für eine Organspende?

    • Eine generelle Obergrenze gibt es nicht mehr. Entscheidend ist der Funktionszustand der Organe. Als Richtlinie kann man etwa 70 Jahre ansehen.

9.      Ist der Hirntod ein sicheres Todeszeichen?

    • Der Hirntod gilt heute international als sicheres Todeszeichen. Es kann durch verschiedene Untersuchungen zweifelsfrei festgestellt werden, dass die Hirnfunktionen unwiderruflich erloschen sind.
    • Für die Feststellung des Hirntodes sind strenge Richtlinien erlassen. Zwei erfahrene Ärzte müssen die Untersuchungen unabhängig voneinander durchführen und dürfen nicht selbst an Organentnahmen oder Transplantationen beteiligt sein.

10.   Wann darf ein Organ entnommen werden?

    • Die Entnahme von Organen ist nach dem Deutschen Transplantationsgesetz (DTG) nur zulässig, wenn vor der Entnahme bei dem Spender der nicht behebbare Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstammes festgestellt ist.
    • Eine Entnahme von Organen darf nur erfolgen, wenn eine Einwilligung des Spenders vorliegt. Liegt eine solche nicht in Form eines Spenderausweises vor, so entscheiden die Angehörigen nach seinem mutmaßlichen Willen.

11.    Wie stehen die Kirchen zur Organspende?

    • Schon im Jahre 1990 haben die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland eine gemeinsame Erklärung zur Organtransplantation herausgegeben: „Aus christlicher Sicht ist die Bereitschaft zur Organspende nach dem Tode ein Zeichen der Nächstenliebe und Solidarisierung mit Kranken und Behinderten“ und „Angehörige, die die Einwilligung zur Entnahme von Organen geben, machen sich nicht eines Mangels an Pietät gegenüber dem Verstorbenen schuldig. Sie handeln ethisch verantwortlich, weil sie ungeachtet des von ihnen empfundenen Schmerzes im Sinne des Verstorbenen entscheiden, anderen Menschen beizustehen und durch Organspende Leben zu retten.“

Wenn Sie sich dazu entscheiden, Organspender zu werden, sollten Sie einen Organspende-Ausweis mit sich führen und auch Ihre Angehörigen darüber informieren, dass Sie grundsätzlich zu einer Organspende bereit sind.

Allergische Reaktionen am Auge

Allergische Reaktionen am Auge

Besonders im Frühjahr, wenn die ersten Pollen fliegen, leiden viele Allergiker häufiger an Bindehautentzündung. Dabei können die Augen jucken und brennen. Diese allergische Form der Bindehautentzündung lässt sich gut behandeln.

Mögliche Symptome

  • Bei der allergischen Bindehautentzündung jucken die Augen, sind rot und geschwollen. Aus den Tränendrüsen läuft Flüssigkeit. Die Augen sind sehr lichtempfindlich, das Sehvermögen ist jedoch nicht eingeschränkt. In der Regel sind beide Augen betroffen.
  • Meist reagiert außer den Augen auch die Nase: Niesen, Nasenlaufen und geschwollene Schleimhäute sind die Folge. In schwereren Fällen kann es auch zu Atemnot kommen.

Verschiedene Auslöser

  • Das Abwehrsystem des menschlichen Körpers erkennt körperfremde Stoffe, die dem Organismus gefährlich werden können, und macht sie unschädlich. Bei Krankheitserregern und anderen Schadstoffen ist dies sehr sinnvoll.
  • Manchmal bekämpft das Abwehrsystem jedoch Substanzen, die dem Körper eigentlich gar nicht schaden, beispielsweise Tierhaare oder Blütenpollen. In diesem Fall spricht man von einer Allergie. Bei wiederholtem Kontakt mit diesen Stoffen reagiert das Abwehrsystem zu heftig. Ein Entzündungsprozess wird ausgelöst, der die beschriebenen unangenehmen Erscheinungen hervorruft.
  • Am Auge können viele verschiedene Stoffe zu einer allergischen Reaktion führen. Zu den häufigsten gehören:
    • Blütenpollen, z. B. beim Heuschnupfen
    • Hausstaubmilben
    • Tierhaare
  • Seltener zu einer Allergie führen:
    • Arzneistoffe, z. B. Antibiotika in Augentropfen
    • Konservierungsstoffe in Augentropfen
    • Kosmetika
    • Modeschmuck

Ursachenforschung

  • Die Diagnose „allergische Bindehautentzündung“ ist meist rasch gestellt, eine genaue Befragung des Patienten und eine Untersuchung der Augen reichen dazu aus. Nun heißt es, die Ursache herauszufinden. Hier stehen Fragen nach dem Auftreten der Beschwerden, nach Beruf, Freizeitaktivitäten, Haustieren u. a. im Vordergrund.
  • Um den Allergieauslöser herauszufinden, kann auch ein sogenannter Provokationstest durchgeführt werden. Hierfür bringt der Arzt winzige Mengen der in Frage kommenden Stoffe in die Haut ein oder auf sie auf. Kommt es an den entsprechenden Stellen zu Juckreiz und Rötung und bildet sich eine kleine Quaddel, ist der Allergieauslöser entdeckt. Im Zweifelsfall kann die verdächtige Substanz auch ins Auge getropft werden. Die Suche war erfolgreich, wenn sich das Auge rötet und Tränen absondert.

Welche Therapie hilft?

  • Am wichtigsten ist es, den Allergieauslöser zu meiden, damit die Augen gar nicht erst gereizt werden. Das ist leider nicht immer möglich. In diesen Fällen kann der Arzt wirkungsvolle Medikamente verschreiben:
    • Künstliche Tränen spülen das Auge und verringern so die Menge der Reizstoffe auf der Bindehaut.
    • Antihistaminika stabilisieren das Abwehrsystem und verhindern, dass es überreagiert.
    • Bei starken und hartnäckigen Beschwerden kann man über einen kurzen Zeitraum Kortikoide (Kortison) als Augentropfen oder -salbe anwenden.

Was kann man selber tun?

  • Um die Beschwerden zu lindern, sollte man den Kontakt zu den Allergieauslösern so gering wie möglich halten. Dazu tragen einige Verhaltensmaßnahmen bei:
    • die Augen nicht reiben, denn dadurch werden Beschwerden verschlimmert
    • häufig Hände und Gesicht waschen, um möglichst viel von den allergieauslösenden Substanzen zu entfernen
    • bei Pollenallergie getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer liegen lassen, denn davon können sich Pollen ablösen
    • bei Pollenallergie abends die Haare waschen, um darin haftende Pollen nicht auf dem Kopfkissen zu verteilen
    • spezielle Seife, Hautpflegemittel und Kosmetika verwenden

Die beste Therapie bei allergischen Reaktionen am Auge besteht darin, den Kontakt mit den allergieauslösenden Stoffen zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, kann der Arzt wirkungsvolle Medikamente verschreiben.

Augenschutz am Arbeitsplatz

Augenschutz am Arbeitsplatz

Das Auge ist das wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Rund 90 % der Sinneseindrücke nehmen wir mit dem Auge wahr. Ein gutes Sehvermögen trägt wesentlich zur Vermeidung von Unfällen bei. Deshalb müssen Augen regelmäßig kontrolliert, aber auch wirksam vor Verletzungen geschützt werden – vor allem im Beruf. An vielen Arbeitsplätzen besteht eine besondere Gefahr. Hier ist das Tragen des richtigen Augenschutzes besonders wichtig.

Gefahren für das Auge

  • Welchen Gefahren das Auge ausgesetzt ist, hängt vom Arbeitsplatz, der Tätigkeit und den verwendeten Arbeits- und Hilfsstoffen ab. Die Gefahrenquellen im Einzelnen:
    • Mechanische Einwirkungen: z. B. Stöße oder Stiche, aber auch Fremdkörper wie Späne, Splitter, Körner usw. können das Auge treffen und verletzen.
    • Optische Strahlung: UV-Strahlung tritt z. B. beim Schweißen, bei der Lacktrocknung, der Kunststoffhärtung oder bei medizinischen Anwendungen auf. Sie ist gefährlich für Haut und Augen. Bei der Einwirkung dieser Strahlung auf die Augen kann es langfristig zum Augenkatarakt (Grauer Star) oder kurzfristig zu Horn- oder Bindehautentzündungen („Verblitzen“) kommen. Infrarote Strahlung geht z. B. von feuerflüssigen Massen in der Metall- oder Glasindustrie aus. Sie tritt aber auch bei Schweißvorgängen auf. Sie kann Schädigungen der Netzhaut und Linse verursachen.
    • Säuren, Laugen, Lösemittel können sich im Augenwasser lösen und das Auge schwer schädigen.
    • Thermische Einwirkungen wie Hitze können über Gase oder durch Infrarotstrahlung übertragen werden und die Hornhaut reizen. Kälte,
      z. B. bei längerem Aufenthalt in kalter Witterung oder in Kühlhäusern, kann zum Tränen der Augen und zu Erfrierungen führen.
    • Biologische Stoffe wie Bakterien, Viren und Sporen können über das Auge in den Körper gelangen und Infektionen verursachen.

Augenschutz muss sein

  • Je nach möglichen Gefährdungen ist ein Unternehmen verpflichtet, den entsprechenden Augen- und Gesichtsschutz für seine Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Die Auswahl des geeigneten Augen- und Gesichtsschutzes erfolgt mit Hilfe der Berufsgenossenschaftlichen Regel „Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz“ (BGR 192). Zum Einsatz kommen Schutzbrillen, Schutzschilde, Schutzschirme oder Schutzhauben. Sie dürfen die Sicht nicht einschränken, müssen aber Gesicht und Augen ausreichend schützen.

Welcher Schutz für wen?

  • Ein Schutz gegen Gefährdungen durch optische Strahlung wird durch den Einsatz von Schutzfiltern erreicht. Bei Gas-, Löt-, und Lichtbogenschweißarbeiten sollte man Schutzbrillen mit speziellen Schweißerschutzfiltern tragen. Gegen Einwirkungen von Gasen, Dämpfen, Nebel, Rauch und Feinstaub schützen Korbbrillen, also Brillen, die das Auge komplett abdecken. Spezielle Beschichtungen oder Visiere aus Drahtgewebe sichern die Augen vor thermischen Gefährdungen, z. B. Schmelzmetallspritzern oder Gasen. Vor Bakterien und Viren schützen spezielle Korbbrillen oder Gesichtsschutzschirme mit Schutz gegen Tröpfchen bzw. Spritzer.

Was brauchen Brillenträger?

  • Beschäftigte, die eine Brille zur Korrektur ihrer Fehlsichtigkeit tragen, können diese für kurzzeitige Arbeiten mit einer Korbbrille oder Visieren kombinieren, langfristig sollten sie aber Schutzbrillen mit korrigierenden Sicherheitsgläsern einsetzen. Für eine optimale Anpassung ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Augenarzt oder Augenoptiker notwendig.

Erste Hilfe

  • Kommt es am Arbeitsplatz dennoch zu einer Verletzung der Augen, ist rasches Handeln erforderlich. Durch Spülen mit reichlich Wasser lassen sich ätzende Flüssigkeiten, Lösemittel und auch nicht festsitzende Fremdkörper aus dem Auge entfernen. Bei Verletzungen durch Säuren und Laugen gilt: Sofort das Auge spülen, um die eingedrungene Säure oder Lauge zu verdünnen und wegzuwaschen. Am besten wirkt Leitungswasser, doch falls kein Wasser greifbar ist, kann man fast jede andere Flüssigkeit verwenden, auch beispielsweise Bier oder Limonade. Nicht geeignet sind Milch oder milchhaltige Produkte, weil diese das Eindringen der Chemikalie begünstigen und das Auge zusätzlich verkleben können. Einen Fremdkörper, der noch im Auge steckt, nicht herausziehen, sondern stecken lassen. Blutet die Verletzung, sollte das Auge mit einer sterilen Kompresse abgedeckt werden. Bei allen Verletzungen sollte man umgehend einen Augenarzt aufsuchen.

Wenn Sie mit gefährdenden Stoffen arbeiten, ist Augenschutz unerlässlich. Sprechen Sie Ihren Arbeitgeber notfalls darauf an. Achten Sie außerdem auf eine gute Passform der Schutzbrille.

Führerscheingutachten – was bietet der Augenarzt?

Führerscheingutachten – was bietet der Augenarzt?

Um sich selbst und andere im Straßenverkehr nicht zu gefährden, ist es notwendig, sowohl bei Tag als auch bei Nacht optimal sehen zu können. Ist das Sehvermögen eingeschränkt, erhöht sich das Unfallrisiko deutlich. Daher muss man für den Führerschein in bestimmten Klassen ein augenärztliches Gutachten vorlegen.

Wer braucht ein Führerscheingutachten?

  • Wer einen LKW-Führerschein (C, CE, C1, C1E), den Busführerschein (D, DE, D1, D1E) sowie die Lizenz zur Fahrgastbeförderung (P-Schein, Taxi) erwerben will, muss sich auf jeden Fall bei seinem Augenarzt ein Führerscheingutachten ausstellen lassen.
  • Für einen PKW- und Motorradführerschein reicht normalerweise ein Sehtest beim Optiker.
  • Wenn ein Auge weniger als 70 % Sehschärfe hat, wird auch für den Motorrad- und Kfz-Führerschein (A, B, BE) ein augenärztliches Gutachten verlangt. Fahrer von LKW ab 3,5 Tonnen Nutzlast, die älter als 50 Jahre sind, müssen ihren Führerschein alle fünf Jahre verlängern lassen. Für diese Verlängerung ist neben einer Verkehrstauglichkeitsbescheinigung des Hausarztes auch ein Führerscheingutachten vom Augenarzt notwendig.

Was wird bei einem Führerscheingutachten geprüft?

  • Wenn der Augenarzt ein Führerscheingutachten erstellt, untersucht er die Augen und deren Sehfähigkeit. Dafür orientiert er sich an den Vorgaben des Gesetzgebers, der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV). In der Regel wird Folgendes überprüft:
    • die Sehschärfe
    • das Sehvermögen bei Dämmerung und die Blendempfindlichkeit
    • das Gesichtsfeld
    • das Farbensehen
    • das räumliche Sehen
  • Daneben achtet der Arzt auf Augenerkrankungen und auf mögliches Schielen.

Sehschärfe

  • Sehschärfe bedeutet die Fähigkeit des Auges, auch kleine Dinge noch scharf zu sehen. Je geringer die Sehschärfe, desto später wird ein Gegenstand wahrgenommen. Eine gute Sehschärfe ist besonders wichtig, um die Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer schnell und richtig einzuschätzen, beispielsweise bei Überholmanövern oder beim Einbiegen in eine Vorfahrtstraße. Der Augenarzt bestimmt die Sehschärfe mithilfe standardisierter Sehtafeln. Ein Wert von 1,0 oder 100 % bedeutet, dass die Sehschärfe nicht eingeschränkt ist.

Sehvermögen bei Dämmerung und Blendempfindlichkeit

  • Die Sehschärfe eines Menschen, der normal sehtüchtig ist, ist bei Nacht nur etwa halb so gut wie am Tag. So kann es sein, dass man beispielsweise einen dunkel gekleideten Fußgänger im Dunkeln kaum noch erkennt. Das Sehvermögen bei Dämmerung und die Blendempfindlichkeit verschlechtern sich auf natürliche Weise mit zunehmendem Alter. Damit möglichst viel Licht ins Auge einfallen kann und man in der Dämmerung besser sieht, sollte man keine getönten Brillengläser tragen. Die Frontscheiben des Autos sollten von innen und außen gut gereinigt und ebenfalls nicht getönt sein.

Gesichtsfeld

  • Das Gesichtsfeld ist der gesamte Bereich, den man bei ruhig gehaltenem Kopf mit dem Auge noch wahrnimmt, wenn man einen Punkt fixiert. Der Augenarzt untersucht das Gesichtsfeld mit einem speziellen Gerät, dem Perimeter.

Farbensehen

  • Im Straßenverkehr problematisch ist eine Rotschwäche oder Rotblindheit. Patienten mit dieser Störung erkennen bei schlechter Sicht, beispielsweise bei Nebel oder starkem Regen, die roten Rücklichter des Vordermanns unter Umständen nicht mehr. Wichtig ist hier ein entsprechend vorsichtiges Fahrverhalten. Eine Grünschwäche oder Grünblindheit hat auf die Teilnahme am Straßenverkehr keinen Einfluss. Der Augenarzt prüft das Farbensehen mit sogenannten Ishihara-Farbtafeln.

Räumliches Sehen

  • Wenn das Zusammenspiel beider Augen gestört ist, kann es sein, dass man doppelt sieht. Das hat zur Folge, dass man nicht mehr genau erkennen kann, wo sich ein Gegenstand befindet und wie weit er entfernt ist. In diesem Fall kann man nicht Auto fahren und bekommt keinen Führerschein.

Wer den Führerschein in bestimmten Klassen machen will, braucht ein Führerscheingutachten. Dafür überprüft der Augenarzt die Sehschärfe, das Sehvermögen bei Dämmerung, die Blendempfindlichkeit, das Gesichtsfeld, das Farbensehen und das räumliche Sehen.

Kinder und Brillen

Kinder und Brillen

Etwa jedes fünfte Kind braucht eine Brille. Doch oft bemerken die Eltern den Sehfehler ihres Kindes nicht. Denn die Kleinen halten ihr individuelles Sehen für normal – sie wissen es ja noch nicht besser – und klagen nicht darüber. Ob und in welchem Ausmaß ein Kind fehlsichtig ist, sollten Eltern deshalb frühzeitig von einem Augenarzt überprüfen lassen.

Richtiges Sehen will gelernt sein

  • Ein Kind lernt sehen, wie es laufen lernt: durch permanentes Üben. Allerdings ist der Zeitraum für diesen Lernprozess begrenzt. Damit sich das Sehvermögen gesund entwickeln kann, müssen Sehfehler unbedingt so früh wie möglich ausgeglichen werden. Ist zum Beispiel die Brechkraft, also die Sehstärke beider Augen sehr unterschiedlich oder schielt das Kind, hilft sich das Gehirn mit einem Trick: Es blendet den Seheindruck des schwächeren Auges aus, das Kind „lernt“ also, mit nur einem Auge zu sehen. Langfristig gesehen droht so eine einseitige Sehschwäche, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. Es wird deshalb geraten, alle Kinder spätestens im Alter von zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren augenärztlich untersuchen zu lassen. Wenn ein oder gar beide Elternteile fehlsichtig sind, sollten die Babys schon mit sechs bis neun Monaten zum Augen-Check.

Wie entsteht Fehlsichtigkeit?

  • Kein Auge ist wie das andere. Weicht ein Auge von der Idealform ab, kann der Augapfel zu kurz sein. Das Kind ist dann weitsichtig, sieht also in der Nähe schlecht. Ist der Augapfel dagegen zu lang geraten, ist das Kind kurzsichtig, hat also eher Mühe, in der Ferne scharf zu sehen. Wenn die Wölbung der Hornhaut etwas stärker gekrümmt ist als normal, spricht der Arzt von einer Hornhautverkrümmung. Solche Fehlsichtigkeiten lassen sich in der Regel gut mit einer Brille korrigieren.

Woran erkennen Eltern, dass ihr Kind schlecht sieht?

  • Unsicherheiten beim Laufen über unebene Böden oder unfreiwilliges Anstoßen an Türrahmen können erste Hinweise auf einen Sehfehler sein, den der Arzt abklären sollte. Spätestens, wenn ein Kind mit unkorrigiertem Sehfehler in die Schule kommt, können massive Probleme auftauchen. So muss es sich beispielsweise beim Lesen viel stärker konzentrieren, liest „mit der Nase“, hält den Kopf schief, blinzelt angestrengt oder greift auch mal an Gegenständen vorbei. Ein schlecht sehendes Kind kann Buchstaben und Zahlen nicht richtig erkennen, gibt sie falsch wieder oder verwechselt sie.

Der Besuch beim Augenarzt

  • Um den Grad der Fehlsichtigkeit feststellen zu können, muss der Arzt die Anspannung der inneren Augenmuskulatur vorübergehend lösen. Dazu träufelt er dem Kind spezielle Tropfen ins Auge. So verliert das Auge für eine Weile die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Entfernungen einzustellen. Das ist für das Kind zwar etwas lästig, tut aber nicht weh. Die Wirkung der Tropfen lässt nach einigen Stunden nach und das Kind kann wieder wie gewohnt sehen.

Die richtige Brille

  • Wenn der Arzt eine Brille verschreibt, müssen Eltern manchmal erst einmal Überzeugungsarbeit leisten, um das Kind für die neue Sehhilfe zu gewinnen. Eine Kinderbrille soll schön, stabil und robust sein sowie gut sitzen. Ideal sind leichte Gestelle, die keine Druckstellen verursachen. Weiche elastische Ohrbügel geben der Brille genügend Halt. Auch sollte sich das Kind die Brille selbst aussuchen dürfen. Und: Geht die Brille einmal zu Bruch, ist es ratsam, das Kind nicht zu schimpfen, sondern die Tatsache eher zu bedauern. Dann begreift das Kind den Wert seiner Brille und kann sich auf neue Augengläser freuen. Für Kinder gibt es Brillen aus besonders robusten und unempfindlichen Materialien. Hierzu sollte man sich beraten lassen.
  • Für die Untersuchung beim Augenarzt ist es nie zu früh. Schon Säuglinge können problemlos eine Brille tragen.
  • Lassen Sie den Sehfehler bzw. die Brille Ihres Kindes regelmäßig vom Augenarzt überprüfen.
  • Vermitteln Sie Ihrem Kind eine positive Einstellung zur Brille, damit es sie gerne trägt.

Kontaktlinsen

Kontaktlinsen

Um Sehfehler zu korrigieren, gibt es außer Brillen auch Kontaktlinsen. Sie sind aus Kunststoff und schwimmen direkt auf der Tränenflüssigkeit des Augapfels. Damit entfällt zwar die manchmal störende Brille, allerdings müssen Kontaktlinsen aufwändiger gepflegt werden. Wer sich für Kontaktlinsen entscheidet, sollte sie sich unbedingt vom Augenarzt anpassen lassen.

Was ist der Vorteil von Kontaktlinsen?

  • Während die Brille auf der Nase – und damit ein Stück entfernt vom Auge – sitzt, korrigieren Kontaktlinsen Fehlsichtigkeiten direkt am Auge. Damit punkten sie vor allem beim Sport: Sie beschlagen und verrutschen nicht, auch der oftmals störende Brillenrand fällt weg. Viele Linsenträger schätzen es, dass sie auch am Rand des Gesichtsfelds scharf sehen können.
  • Ein weiterer Vorteil: Mit Kontaktlinsen lassen sich fast alle Arten der Fehlsichtigkeit korrigieren, auch solche, die durch Unregelmäßigkeiten der Hornhaut hervorgerufen und nicht mit Brillengläsern ausgeglichen werden können.
    Die ärztliche Voruntersuchung
  • Kontaktlinsen sollten nicht von der Stange gekauft, sondern müssen individuell ausgewählt werden. Eine falsche Kontaktlinse kann das Auge schädigen, indem sie beispielsweise die Versorgung der Hornhaut mit Sauerstoff reduziert. Deshalb prüft der Augenarzt bei der Voruntersuchung, ob alle Grundvoraussetzungen für das Tragen von Linsen gegeben sind. So muss zum Beispiel die Art der Kontaktlinse mit der individuellen Krümmung der Hornhaut des Trägers harmonieren. Dazu vermisst der Arzt die Hornhaut bis ins kleinste Detail und kann so die Linsen mit einem optimalen Durchmesser individuell auswählen.

Weiche Kontaktlinsen…

  • Grundsätzlich gibt es weiche und formstabile (man spricht auch von harten) Kontaktlinsen. Weiche Kontaktlinsen haben ihre Vorteile bei der sogenannten Spontanverträglichkeit. Das bedeutet, dass sie bei der ersten Anprobe in der Regel sehr gut verträglich sind. Sie sind kaum spürbar und sitzen angenehm, weil sie sich der Hornhautoberfläche sofort anpassen. Sie eignen sich allerdings nicht für jede Art der Fehlsichtigkeit.
  • Mittlerweile gibt es unter den weichen Sehhilfen auch ein großes Angebot an sogenannten Austauschlinsen, die der Träger täglich, wöchentlich oder monatlich gegen neue Linsen auswechselt. Sie haben in der Regel einheitliche Durchmesser und Korrekturmöglichkeiten. Daher sind sie nicht für jedes Auge gleich gut geeignet. Welche Linsen individuell die richtigen sind, weiß der Augenarzt.
    …oder formstabile (harte) Kontaktlinsen?
  • Formstabile Linsen sind für manche Sehfehler besser geeignet als weiche, insbesondere bei starker Hornhautverkrümmung. Zudem vertragen trockene Augen formstabile Kontaktlinsen oft besser, weil sie für Sauerstoff wesentlich durchlässiger sind. Der Begriff „hart“ ist zudem irreführend: „Harte“ Linsen werden heute aus Kunststoffen gefertigt, die etwas flexibel, also verformbar sind; daher die Bezeichnung „formstabil“. Früher bestanden harte Kontaktlinsen aus Glas.
  • Während der Eingewöhnungszeit empfindet der Träger die formstabilen Kontaktlinsen oftmals als Fremdkörper. In der Regel vergeht dieses unangenehme Gefühl rasch, wenn sie regelmäßig getragen werden.

Die richtige Hygiene beherzigen

  • Der unmittelbare Kontakt der Kontaktlinsen zum Auge erfordert Sorgfalt und die Einhaltung einiger Regeln. So müssen Kontaktlinsen regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Die kleinen Kunststofflinsen schwimmen auf dem Tränenfilm und werden jeden Tag mit Schmutzpartikeln und Bakterien verunreinigt. Auch die Tränenflüssigkeit enthält Stoffe, die sich auf den Linsen festsetzen, z. B. Salze, Eiweiße oder Fette. Deshalb ist eine penible Linsenpflege unerlässlich. Wichtig ist außerdem, dass das Pflegemittel auf die Augen, die Tränenflüssigkeit, die Linsen sowie die Eigenheiten und Gewohnheiten des Trägers abgestimmt ist. Sonst reagieren die Augen möglicherweise mit Reizungen.
  • Vorsicht ist bei unqualifizierten Angeboten aus dem Internet geboten. Ohne eine medizinische Beratung sollten Kontaktlinsen generell nicht angewendet werden.
  • Für Träger von Kontaktlinsen sind regelmäßige Kontrolltermine etwa zwei- bis viermal jährlich nötig.

Darauf sollten Sie achten:

  • Nehmen Sie die erforderlichen Kontrolltermine bei Ihrem Augenarzt unbedingt wahr. Gehen Sie nicht erst dann zum Arzt, wenn Sie bereits Beschwerden haben!
  • Das Anpassen der Kontaktlinsen sollte dem Augenarzt vorbehalten bleiben. Er weiß, welche Linsentypen für Ihre Augen am besten sind.
  • Achten Sie auf die richtige Hygiene. Reinigen und desinfizieren Sie die Linsen konsequent nach jedem Tragen!

Sonnenbrillen

Sonnenbrillen

Es ist allgemein bekannt, dass ultraviolette Strahlung die Haut schädigt. Doch auch die Augen sind ohne Schutzmaßnahmen durch das energiereiche Licht gefährdet. Viele Menschen setzen die Augen immer noch sorglos der Sonne aus. Mit einer geeigneten Sonnenbrille kann jeder seine Augen schützen. Eine Universal-Sonnenschutzbrille für jeden Zweck gibt es zwar nicht, dafür eine breite Auswahl von geeigneten Schutzgläsern und Tönungen.

UV-Strahlen gefährden die Augen

  • Die abnehmende Schutzwirkung der Ozonschicht, aber auch vermehrte Freizeit- und Sport-Aktivitäten im Freien machen den Sonnenschutz immer wichtiger.
  • Die Augen reagieren empfindlich auf die ultraviolette Strahlung (UV = ultraviolett). Sie ist ein natürlicher Anteil des Sonnenlichts, der von Menschen aber mit den Augen nicht wahrgenommen wird. Dennoch kann UV-Strahlung die Hornhaut der Augen dauerhaft schädigen, ohne dass man es anfänglich merkt. Im Schnee und am Wasser ist das Auge noch stärker gefährdet, da es nicht nur der direkten Strahlung ausgesetzt ist, sondern auch derjenigen, die von der Schnee- oder Wasseroberfläche reflektiert wird. Zu viel Sonnenlicht kann Entzündungen der Binde- und Hornhaut, Grauen Star oder sogar Netzhautschäden hervorrufen.

Die Tönung – worauf es ankommt

  • Der UV-Schutz der Brillengläser hat nichts mit dem Tönungsgrad zu tun. So können auch ungetönte Gläser vollständigen Schutz vor UV-Strahlung bieten. Umgekehrt können tief getönte Gläser beim UV-Schutz komplett versagen. Bei dunklen Brillen ohne UV-Schutz ist der Effekt doppelt schädlich. Die dunklen Gläser sorgen dafür, dass weniger Licht durchgelassen wird. Demzufolge öffnet sich die Iris des Auges. Da aber die Gläser keinen UV-Schutz haben, trifft durch die geöffnete Iris eine wesentlich erhöhte Strahlendosis ins Augeninnere. Eine bleibende Schädigung des Auges ist die Folge.

Die Blendschutzkategorien

  • Vom Tönungsgrad hängt lediglich ab, welchen Blendschutz eine Brille bietet. Je dunkler die Gläser, desto weniger Licht lassen sie durch. Der Blendschutz wird in fünf Kategorien von 0 bis 4 eingeteilt. Die Kategorie 0 (diese Gläser schlucken bis zu 20 Prozent des Lichts) steht für den geringsten, die Kategorie 4 (92 bis 97 Prozent Licht werden blockiert) für den höchsten Blendschutz. Für die normale mitteleuropäische Sonne ist ein Universalfilter der Blendschutzkategorie 2 (57 bis 82 Prozent) empfehlenswert. Am Strand oder in den Bergen kommt idealerweise die Blendschutzkategorie 3 (82 bis 91 Prozent) zum Einsatz.

Sonnenbrille im Straßenverkehr

  • Normalsichtige sollten bei entsprechenden Lichtverhältnissen nicht ohne Sonnenbrille hinters Steuer. Für das Autofahren empfehlen sich braun oder grau getönte Gläser. Diese verfälschen den natürlichen Farbeindruck am wenigsten, Warnschilder und Lichtsignale bleiben gut erkennbar. Gelbliche Tönungen verstärken die Kontraste und sind ebenfalls für den Straßenverkehr geeignet. Fehlsichtige, die auch im Alltag eine Brille brauchen, sollten auch beim Autofahren eine Sonnenbrille mit Korrekturgläsern tragen. Allerdings dürfen die Gläser nicht zu dunkel getönt sein. Denn sonst ist der Autofahrer in Tunnels oder beim Einfahren in schattige Straßen versucht, die Brille schnell abzusetzen und gegen seine „normale“ Brille zu tauschen. Das wiederum kann zu gefährlichen Verkehrssituationen führen. Generell sollten die Bügel nicht zu breit sein, damit sie das Gesichtsfeld nicht einschränken.

Sonnenbrille beim Sport

  • Bei vielen Sportarten ist eine spezielle Sportsonnenbrille aus Kunststoff von Vorteil. Metallfassungen und Mineralgläser der Alltagssonnenbrille bergen bei Stürzen oder Ballsportarten ein Verletzungsrisiko. Außerdem können „normale“ Alltagssonnenbrillen beim Sport verrutschen oder sind nicht robust genug. Die Sehkorrektur kann bei vielen Sportsonnenbrillen direkt ins Glas eingearbeitet werden, oder ein Clipeinsatz sorgt für scharfe Sicht.

Zeichen einer guten Sonnenbrille

  • Wichtigstes Qualitätsmerkmal einer Sonnenbrille ist der UV-Schutz. Gute Sonnenbrillen filtern die kurzwelligen, für das Auge gefährlichen UV-Strahlen heraus. Die Gläser sollten daher über einen sogenannten Breitband-UV-400-Schutz verfügen. Darüber hinaus sollte man auf das CE-Zeichen in der Innenseite des Bügels achten. Mit diesem Zeichen garantiert der Hersteller, dass sein Erzeugnis den in Europa gültigen Qualitäts-Mindestanforderungen entspricht. Aber: Wer seine Sonnenbrille nicht im Fachhandel kauft, kann nicht immer darauf bauen, denn Gütesiegel werden nicht selten gefälscht.
  • Die perfekte Universal-Sonnenschutzbrille für jeden Zweck gibt es nicht. Im Gebirge, wo die UV-Strahlung intensiver ist, muss das UV-Licht durch entsprechend starke Gläser gefiltert werden, die in der Regel auch sehr dunkel getönt sind. Für das Autofahren dagegen sind braune oder graue Gläser mit einer weniger dunklen Tönung geeignet, denn diese gewährleisten eine unverfälschte Farbwahrnehmung.

Darauf sollten Sie beim Kauf einer Sonnenbrille achten:

  • Ausreichender UV-Schutz. Das CE- Zeichen und die Beschriftungen „UV-400“ oder „100 % UV-Schutz“ signalisieren, dass die Brille eine Qualitätsprüfung bestanden hat und zuverlässig das schädliche UV-Licht blockiert.
  • Für den Straßenverkehr sind braune oder graue Gläser der Blendschutzkategorie 2 ideal.
  • Brillen mit scharfen Kanten und fehlerhaften Gläsern (Schlieren oder Bläschen) sollten im Laden bleiben.
  • Vorsicht vor Billigprodukten: Sie können das Auge sogar gefährden.

Wie lange sind Augentropfen zu verwenden?

Wie lange sind Augentropfen zu verwenden?

Das Auge ist vielleicht unser wertvollstes Sinnesorgan. Zugleich ist es sehr empfindlich. Gelangen Keime in die Augen, können schwere Infektionen auftreten, die im schlimmsten Fall zu einem Verlust der Sehkraft führen . Wer Augentropfen verwendet, muss deshalb sehr auf die Hygiene achten. Trotz optimaler Hygiene sind Augentropfen nach dem ersten Öffnen aber nur begrenzte Zeit verwendbar, egal wie viel die Flasche noch enthält.

Warum lassen sich Augentropfen nach dem Öffnen der Flasche nur einige Wochen verwenden?

  • Augentropfen sind in der Verpackung bis zum Anbruch steril, das heißt sie enthalten keine Keime. Sobald das Fläschchen zum ersten Mal geöffnet wird, können Keime ins Innere gelangen. Das ist schnell passiert, zum Beispiel wenn die Tropfspitze mit den Fingern berührt wird.
  • Augentropfen in herkömmlichen Tropffläschchen müssen immer Konservierungsstoffe enthalten. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Nach dem Öffnen lässt deren Wirkung aber nach, sodass sich Keime, die in die Tropfflasche gelangt sind, schnell vermehren können. Beim nächsten Einträufeln gelangen diese Krankheitserreger ins Auge.

Wie lange halten sich Augentropfen nach dem Öffnen?

  • Augentropfen in herkömmlichen Tropffläschchen sind in der Regel vier Wochen verwendbar. Allerdings sind, je nach Zusammensetzung der Tropfen und der Art der Tropfflasche, auch andere Aufbrauchsfristen möglich.
  • Der Beipackzettel liefert die exakten Angaben. Immer öfter sind Augentropfen mittlerweile in neu entwickelten Tropffläschchen abgefüllt, die eine Haltbarkeit von bis zu zwölf Wochen erlauben.
  • Unabhängig vom Präparat läuft die Zeit aber immer ab dem Moment, in dem die Flasche erstmalig geöffnet wird. Dazu ein Tipp: Das Anbruchsdatum nach dem ersten Öffnen gleich auf die Flasche schreiben.

Was bringen Einzeldosis-Augentropfen in Pipettenform?

  • Egal wie voll das Tropffläschchen noch ist: Ist die vom Hersteller angegebene Frist für die Haltbarkeit abgelaufen, müssen die Tropfen entsorgt werden. Für Patienten, die täglich tropfen müssen, weil sie beispielsweise eine Augenerkrankung haben, ist das kein Problem. Sie leeren das Fläschchen meistens innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen. Wer aber nur hin und wieder Augentropfen braucht, kann auf sterile Pipettenfläschchen zurückgreifen. Es gibt sie von vielen Präparaten als Variante zur normalen Tropfflasche.
  • Eine Pipette enthält jeweils nur wenige Tropfen und ist für die einmalige Anwendung gedacht. Ein weiterer Vorteil: Augentropfen in Einzeldosis-Pipetten sind meistens nicht konserviert und somit zum Beispiel für Patienten optimal, die eine Allergie gegen Konservierungsmittel haben. Unkonserviert bedeutet aber auch: Nach dem Öffnen einer Pipette ist deren Inhalt nur für wenige Stunden verwendbar.

Wie kann eine Verunreinigung der Tropfen verhindert werden?

  • Bei der Anwendung von Augentropfen sind hygienische Maßnahmen sehr wichtig. Deshalb sollten vor jeder Anwendung die Hände gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. So gelangen auch keine Bakterien ins Auge.
  • Jedes Fläschchen sollte nur von einer einzigen Person benutzt werden. Dies ist wichtig, wenn mehrere Personen in der Familie erkrankt sind oder bei Patienten in Pflegeeinrichtungen. Das verhindert eine Keimübertragung.
  • Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die Öffnung des Augentropfen-Fläschchens nicht mit dem Auge oder dem Finger in direkten Kontakt kommt, um eine Verunreinigung mit Bakterien auszuschließen.

Augentropfen sind nur begrenzt haltbar. Nicht aufgebrauchte Augentropfen müssen nach wenigen Wochen entsorgt werden. Eine Alternative sind Einweg-Pipetten, die es meistens vom gleichen Hersteller gibt. Da diese Tropfen meist kein Konservierungsmittel enthalten sind sie auch für Personen geeignet, die gegen Konservierungsmittel allergisch sind.

Was ist Weitsichtigkeit (Hyperopie)?

Was ist Weitsichtigkeit (Hyperopie)?

Bei manchen Menschen ist der Augapfel zu kurz für die Brechkraft des optischen Apparats, sodass die Lichtstrahlen erst hinter der Netzhaut fokussiert werden (Weitsichtigkeit, Hyperopie). Weitsichtigen fällt es dadurch schwer, nahe Objekte klar zu erkennen.

Brechungsfehler lassen sich mit Brillengläsern aus Glas oder Kunststoff oder mit direkt auf der Hornhaut sitzenden Kontaktlinsen aus Kunststoff korrigieren. Bei der Wahl zwischen diesen verschiedenen Sehhilfen spielen praktische Gesichtspunkte, Aussehen und Tragekomfort eine Rolle.

Normalerweise brechen Hornhaut und Linse die einfallenden Lichtstrahlen und bündeln (fokussieren) sie auf der Netzhaut. Wenn ein Brechungsfehler vorliegt, gelingt es Hornhaut und Linse nicht, die Lichtstrahlen auf der Netzhaut zu bündeln. Solche Brechungsfehler lassen sich mit Brille bzw. Kontaktlinsen korrigieren.

Was ist Alterssichtigkeit (Presbyopie)?

Was ist Alterssichtigkeit (Presbyopie)?

Ab der Lebensmitte verliert die Linse zunehmend an Elastizität und rundet sich nicht mehr so stark ab. Dann kann sie sich nicht mehr so gut auf nahe Gegenstände einstellen. Dieser Vorgang bedingt die sogenannte Alterssichtigkeit (Presbyopie). Mit einer Lesebrille lässt sich diese Fehlsichtigkeit ausgleichen.

Im Alter verfärbt sich die Lederhaut (das »Weiße« im Auge) unter Umständen gelblich oder bräunlich, da sie viele Jahre lang ultravioletter Strahlung, Wind und Staubpartikeln ausgesetzt war. Besonders bei Menschen mit dunklem Teint bilden sich auch zufällig verteilte Pigmentflecken. Eine bläuliche Verfärbung deutet auf ein Dünnerwerden der Lederhaut hin.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Schleimzellen in der Bindehaut ab. Meist wird auch weniger Tränenflüssigkeit produziert, sodass ältere Menschen häufiger unter trockenen Augen leiden.

Mit Arcus senilis (Arcus lipoides corneae) bezeichnet man eine ringförmige weißlichgraue Trübung des Hornhautrandes, die auf abgelagerten Kalzium- und Cholesterinsalzen beruht. Sie kommt bei Über-60-Jährigen häufig vor, beeinträchtigt die Sehfähigkeit aber nicht.

Einige Erkrankungen der Netzhaut treten im höheren Lebensalter häufiger auf, z. B. Makuladegeneration, diabetische Retinopathie und Netzhautablösung. Auch grauer Star (Linsentrübung) und Augentrockenheit nehmen zu.

Mit zunehmendem Alter verlieren die Muskeln, die die Lider schließen, an Kraft. Zusammen mit einer altersbedingten Erschlaffung der Lider führt dies manchmal dazu, dass sich das Unterlid nach außen stülpt (Ektropium senilis). Bei manchen älteren Menschen geht das Fettgewebe rund um die Augenhöhle zurück, sodass der Augapfel tiefer in die Augenhöhle sinkt.

Die Muskeln, die die Pupillenweite kontrollieren, werden mit zunehmendem Alter schwächer. Die Pupille wird kleiner, reagiert träger auf Licht und erweitert sich bei Dunkelheit langsamer. Daher empfinden Über-60-Jährige unter Umständen Objekte als nicht so hell, fühlen sich nachts durch entgegenkommende Autos geblendet und haben Schwierigkeiten beim Wechsel von einer gut beleuchteten in eine dunklere Umgebung. Diese Veränderungen können in Verbindung mit einem grauen Star besonders hinderlich sein.

Im Alter verändert sich die Augenfunktion noch weiter. Trotz Brille geht die Sehschärfe zurück. Die Lichtmenge, die die Netzhaut erreicht, verringert sich, sodass ältere Menschen, um genügend zu sehen, eine stärkere Beleuchtung und einen größeren Kontrast zwischen Objekt und Hintergrund benötigen. Auch Farbwahrnehmung und Tiefenschärfe lassen nach. Ältere Menschen neigen ferner verstärkt zum »Mückensehen« (Mouches volantes, französisch für »fliegende Mücken«): Dabei handelt es sich um schwarze Flecken, die im Gesichtsfeld zu treiben scheinen; sie mindern das Sehvermögen jedoch nicht.

Was ist Kurzsichtigkeit?

Was ist Kurzsichtigkeit?

Normalerweise erzeugt das Auge scharfe Bilder, da Hornhaut und Linse die einfallenden Lichtstrahlen brechen, um sie auf der Netzhaut zu bündeln. Die Form der Hornhaut ist vorgegeben, die Linse hingegen kann ihre Form verändern, um Gegenstände in unterschiedlicher Entfernung auf der Netzhaut scharf zu stellen (zu fokussieren). Wenn der Augapfel für die Brechkraft des optischen Apparats zu lang ist, werden die Strahlen vor der Netzhaut gebündelt statt auf ihr, und die Betroffenen haben Schwierigkeiten, nahe Objekte scharf zu sehen (Kurzsichtigkeit, Myopie).

Menschen mit einem Brechungsfehler sehen verschwommen. Einem kurzsichtigen Kind kann dann z. B. in der Schule das Lesen an der Tafel schwer fallen. Es ist sinnvoll, seine Augen regelmäßig untersuchen zu lassen. Im Rahmen dieser augenärztlichen Untersuchung wird die Sehschärfe anhand von Sehprobentafeln in Bezug auf die normale Sehschärfe bestimmt. Darüber hinaus werden üblicherweise auch Aspekte geprüft, die nichts mit Brechungsfehlern zu tun haben; so werden beispielsweise Gesichtsfeld und Augenbewegungen getestet. Die Augen werden zunächst getrennt, dann gemeinsam untersucht.

Brechungsfehler lassen sich mit Brillengläsern aus Glas oder Kunststoff oder mit direkt auf der Hornhaut sitzenden Kontaktlinsen aus Kunststoff korrigieren. Bei der Wahl zwischen diesen verschiedenen Sehhilfen spielen praktische Gesichtspunkte, Aussehen und Tragekomfort eine Rolle.

Normalerweise brechen Hornhaut und Linse die einfallenden Lichtstrahlen und bündeln (fokussieren) sie auf der Netzhaut. Wenn ein Brechungsfehler vorliegt, gelingt es Hornhaut und Linse nicht, die Lichtstrahlen auf der Netzhaut zu bündeln. Solche Brechungsfehler lassen sich mit Brille bzw. Kontaktlinsen korrigieren.

Optikusneuropathie

Optikusneuropathie

Die Sehzellen der Netzhaut nehmen Licht wahr und übermitteln Impulse an den Sehnerv, der diese zum Gehirn weiterleitet. Störungen im Bereich des Sehnerven und seiner Äste und in den Bereichen an der Rückseite des Gehirns, wo die visuellen Informationen verarbeitet werden (Sehrinde), können Sehveränderungen verursachen. Eine häufige Ursache für eine Sehnervenschädigung ist ein Hypophysentumor, der auf den Nerv drückt.

Unter Optikusneuropathie versteht man eine Schädigung des Sehnerven aufgrund einer Blockade seiner Blutversorgung, von Mangelernährung oder Giften.

Wenn die Blutversorgung des Teils des Sehnerven, der im Auge liegt, unterbrochen ist, kann das seine Funktion stören, und es können Sehnervenzellen absterben (ischämische Optikusneuropathie). Diese Erkrankung tritt in zwei Formen auf: nichtarteriitisch und arteriitisch.

Die nichtarteriitische ischämische Optikusneuropathie betrifft gewöhnlich Über Fünfzigjährige. Zu den Risikofaktoren gehören Bluthochdruck, Diabetes und Arteriosklerose. Selten entwickelt sich die Erkrankung bei jüngeren Menschen mit schwerer Migräne. Die arteriitische ischämische Optikusneuropathie kommt gewöhnlich bei Über-Siebzigjährigen vor. Die Blutversorgung des Sehnerven ist aufgrund einer Arterienentzündung (Arteriitis) blockiert, meist handelt es sich dabei um eine Entzündung der Schläfenarterie (Arteriitis temporalis).

Der Sehnerv kann auch durch Kontakt mit giftigen chemischen Substanzen geschädigt werden,  z. B. Blei, Methanol, Glykol (Frostschutzmittel), Giftstoffe im Tabakrauch und Arsen. Diese Form wird als Intoxikationsamblyopie bezeichnet. Eine Neuropathie des Sehnerven kann auch auf einer Mangelernährung beruhen, speziell durch einen Mangel an Vitamin B12. Dieser Sehnervenschaden kommt meist bei Alkoholkranken vor, bei denen jedoch weniger der Alkohol, als eher eine Fehl- bzw. Unterernährung die Ursache ist. In seltenen Fällen können auch Arzneimittel, wie Chloramphenicol, Isoniazid, Ethambutol und Digoxin, einen solchen Sehnervenschaden verursachen.

Ein Sehverlust kann innerhalb von Minuten bis Stunden eintreten oder sich allmählich über zwei bis sieben Tage entwickeln. Je nach Ursache sind ein Auge oder beide Augen betroffen, wobei das Sehvermögen von fast normal bis zur vollständigen Erblindung reichen kann. Geht die Sehnervenschädigung auf eine Vergiftung oder Mangelernährung zurück, sind in der Regel beide Augen betroffen. Kleine blinde Flecken im Zentrum des Gesichtsfelds vergrößern sich langsam und können bis zum vollständigen Erblinden weiterwachsen.

Rund 40 Prozent der Menschen erleben irgendwann eine spontane Besserung. Dabei sind wiederholte Anfälle auf ein und demselbem Auge außerordentlich selten. Schätzungen zufolge erkrankt das andere Auge in einem Zeitraum von fünf Jahren bei zehn bis 34 Prozent der Betroffenen.

Für die Diagnose wird der Hintergrund beider Augen mit einem Ophthalmoskop untersucht. Um die Ursache zu klären, bedarf es einer sorgfältigen Aufnahme der Krankengeschichte (Anamnese), um herauszufinden, ob der Betroffene mit giftigen Substanzen in Kontakt gekommen ist oder einen der bekannten Risikofaktoren aufweist. Besteht Verdacht auf Arteriitis temporalis, lässt sich die Diagnose anhand von Bluttests und einer Gewebeuntersuchung der Schläfenarterie erhärten.

Bei Menschen mit nichtarteriitischer ischämischer Optikusneuropathie werden Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinspiegel und andere Faktoren kontrolliert, die die Durchblutung des Sehnerven beeinflussen können. Bei Menschen mit arteriitischer ischämischer Optikusneuropathie aufgrund einer Arteriitis temporalis werden hohe Kortisondosen verabreicht, um einem Sehverlust im zweiten Auge vorzubeugen, der ohne Behandlung bei 25 bis 50 Prozent der Betroffenen innerhalb von Tagen bis Wochen eintritt.

Menschen mit einer Optikusneuropathie, die vom Kontakt mit giftigen Substanzen herrührt, sollten Tabak und Alkohol bzw. die jeweils krankheitsauslösende Substanz meiden. Ist Alkohol an der Entwicklung der Störung beteiligt, sollte sich der Patient ausgewogen ernähren und die fehlenden Vitamine eventuell einnehmen. Bei einer Bleivergiftung kann der Arzt eine Entgiftung mit einem Chelatbildner durchführen.

Ist der Sehnervenschaden durch Unter- oder Fehlernährung entstanden, muss der Mangel behoben werden. Ist die Ursache ein Vitamin-B12-Mangel, muss das Vitamin gespritzt werden. Weist der Sehnerv noch keine Anzeichen einer Rückbildung (Atrophie) auf, darf man erwarten, dass ein Teil des verlorenen Sehvermögens wiederkehrt.

Einige Muster, die bei Sehverlust auftreten können

Je nachdem, wo in der Sehbahn der Schaden liegt, variieren die Art und Weise des Sehverlusts.

Liegt die Sehnervenschädigung beispielsweise zwischen dem Augapfel und der Sehnervenkreuzung, kann der Betroffene auf nur diesem Auge erblinden. Ist die Sehnervenkreuzung geschädigt, verlieren beide Augen einen Teil ihrer Sehkraft – das rechte Auge verliert Sehkraft im rechten Teil seines Gesichtsfelds, das linke Auge im linken Teil.

Liegt die Störung im hinteren Abschnitt der Sehbahn, geht die Hälfte des Gesichtsfeldes, jetzt allerdings beider Augen, verloren. Man spricht von einer Halbseitenblindheit (Hemianopsie). Ist z. B. die linke Seite des Gehirns geschädigt, verlieren beide Augen die rechte Hälfte ihres Gesichtsfelds. Ursache für eine Halbseitenblindheit sind häufig ein Schlaganfall, Blutungen und Tumoren.

Die Sehbahnen

Von beiden Augen wandern Signale durch den Sehnerv. Die beiden Sehnerven treffen sich an der Sehnervenkreuzung, dem Chiasma opticum. Dort teilen sich die beiden Sehnerven und die Hälfte der Nervenfasern eines jeden Sehnervs kreuzt auf die andere Seite über. Aufgrund dieser anatomischen Besonderheit wird das Gehirn für das rechte und das linke Gesichtsfeld von den Sehnervenästen beider Seiten mit getrennten Informationen versorgt.

Stauungspapille

Stauungspapille

Die Sehzellen der Netzhaut nehmen Licht wahr und übermitteln Impulse an den Sehnerv, der diese zum Gehirn weiterleitet. Störungen im Bereich des Sehnerven und seiner Äste und in den Bereichen an der Rückseite des Gehirns, wo die visuellen Informationen verarbeitet werden (Sehrinde), können Sehveränderungen verursachen.

Bei einer Stauungspapille (Papillenödem) ist das Gewebe an der Stelle, wo der Sehnerv in das Auge übertritt, geschwollen. Grund ist meist ein erhöhter Schädelinnendruck. Dies kann das einzige Anzeichen einer sich entwickelnden Erkrankung im Bereich des Gehirns sein.

Eine Stauungspapille tritt fast immer beidseitig auf. Sie kann durch einen Gehirntumor oder -abszess, Kopfverletzungen, Gehirnblutungen, Hirn- oder Hirnhautentzündungen, Pseudotumor cerebri oder starken Bluthochdruck verursacht werden. Auch schwere Lungenerkrankungen können den Schädelinnendruck erhöhen und zu einer Stauungspapille führen.

Die Stauungspapille kann zunächst Kopfschmerzen ohne Sehbeeinträchtigung verursachen. Typische Symptome sind vorübergehende Beeinträchtigungen wie Schleiersehen oder vollkommener Sehverlust, die nur Sekunden dauern; sie treten häufig dann auf, wenn der Betroffene aufsteht oder sich hinlegt.

Zur Diagnose dient ein Ophthalmoskop. Manchmal ist auch eine Computer- (CT) oder Kernspintomographie (NMR) hilfreich, insbesondere, um die Ursache für die Stauungspapille zu finden. Im Rahmen einer Lumbalpunktion (Punktion des Rückenmarkkanals im Lendenwirbelbereich) lässt sich der Druck der Gehirn-Rückenmarkflüssigkeit (Liquor) messen. Eine Liquorprobe kann auf Anzeichen für einen Hirntumor und eine Infektion untersucht werden.

Wenn der hohe Liquordruck auf einen Hirntumor zurückgeht, wird gewöhnlich Kortison verabreicht. Entfernen lässt sich ein Tumor jedoch nur operativ. Andere Behandlungsmethoden hängen von der jeweiligen Ursache der Stauungspapille ab. So wird ein Hirnabszess entleert und es werden Antibiotika verabreicht, ein hoher Blutdruck wird medikamentös gesenkt, und eine bakterielle Infektion wird mit Antibiotika bekämpft.

Die Sehbahnen

Von beiden Augen wandern Signale durch den Sehnerv. Die beiden Sehnerven treffen sich an der Sehnervenkreuzung, dem Chiasma opticum. Dort teilen sich die beiden Sehnerven und die Hälfte der Nervenfasern eines jeden Sehnervs kreuzt auf die andere Seite über. Aufgrund dieser anatomischen Besonderheit wird das Gehirn für das rechte und das linke Gesichtsfeld von den Sehnervenästen beider Seiten mit getrennten Informationen versorgt.

Was ist Stabsichtigkeit (Astigmatismus)?

Was ist Stabsichtigkeit (Astigmatismus)?

Unter Astigmatismus oder Stabsichtigkeit versteht man eine unregelmäßige Krümmung der Hornhaut oder Linse, die dazu führt, dass parallel einfallende Strahlen nicht in einem Brennpunkt vereinigt werden.

Beispielsweise kann es sein, dass die in der Vertikalebene einfallenden parallelen Strahlen in einem Brennpunkt vereinigt werden, nicht jedoch die in der Horizontalebene oder umgekehrt. Das Problem kann in jeder beliebigen Ebene auftreten und ist oft bei jedem Auge anders ausgeprägt. Eine Person mit Astigmatismus (jedes Auge sollte separat getestet werden) sieht meist bestimmte Linien deutlicher als andere. Astigmatismus lässt sich mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigieren; er tritt oft gemeinsam mit Kurz- oder Weitsichtigkeit auf. Das folgende Diagramm zeigt ein Standardbild, wie es zum Testen eines Einzelauges auf Astigmatismus verwendet wird.

Brechungsfehler lassen sich mit Brillengläsern aus Glas oder Kunststoff oder mit direkt auf der Hornhaut sitzenden Kontaktlinsen aus Kunststoff korrigieren. Bei der Wahl zwischen diesen verschiedenen Sehhilfen spielen praktische Gesichtspunkte, Aussehen und Tragekomfort eine Rolle.

Astigmatismus kann allein auftreten oder zusammen mit einem der anderen Brechungsfehler.

Wozu braucht man Kontaktlinsen?

 _default
Für manche Menschen bietet das Sehen mit Kontaktlinsen optische Vorteile. Kontaktlinsen erfordern jedoch eine intensive und zuverlässige Pflege, und sie können in seltenen Fällen das Auge schädigen. Ältere Menschen und solche mit Gelenkbeschwerden können zudem Probleme mit Handhabung und Pflege haben. Bei manchen Menschen können Kontaktlinsen die Sehfähigkeit nicht so gut korrigieren wie eine Brille, bei anderen hingegen gelingt es besser. So lässt sich mit torisch geschliffenen Linsen Astigmatismus korrigieren.

Formstabile (»harte«) Kontaktlinsen sind dünne Schalen aus Kunststoff. Das Material vieler Produkte ist aufgrund eines Anteils an Silikonverbindungen gasdurchlässig und garantiert so eine gute Sauerstoffversorgung der Hornhaut. Mit Stabillinsen lassen sich Unregelmäßigkeiten der Hornhaut korrigieren (Astigmatismus).

Wer zum ersten Mal formstabile Kontaktlinsen trägt, braucht eine Eingewöhnungszeit von einigen Tagen, bis sie über einen längeren Zeitraum komfortabel getragen werden können. Während dieser Zeit wird die Tragedauer der Linsen täglich erhöht. Zu Anfang sind die Linsen zwar im Auge spürbar, doch sie dürfen zu keinem Zeitpunkt Schmerzen bereiten. Schmerzen sind ein Zeichen für eine schlecht sitzende Kontaktlinse.

»Weiche« Kontaktlinsen sind größer und bedecken die ganze Hornhaut. Auch Sie ermöglichen eine gute Sauerstoffversorgung der Hornhaut.

Weil Weichlinsen so groß sind, ist die Gefahr gering, dass sie von selbst aus dem Auge fallen. Fremdkörper wie Staubpartikel geraten nicht so schnell unter die Linse. Viele Menschen bevorzugen Weichlinsen auch deshalb, weil sie kaum eine Eingewöhnungszeit erfordern. Dafür sind sie aber ausgesprochen pflegeintensiv.

Üblicherweise müssen Kontaktlinsen jeden Tag herausgenommen und gereinigt werden; manche erfordern darüber hinaus eine wöchentliche Behandlung mit einem Enzymreiniger. Tageslinsen (»Einmallinsen«) hingegen brauchen nicht gereinigt zu werden, da sie am Ende des Tages weggeworfen und am nächsten Tag durch neue ersetzt werden. Bei einem anderen Tragekonzept werden die Linsen ein bis vier Wochen lang benutzt, dabei aber auch täglich gereinigt. Einige Kontaktlinsen sind darauf ausgerichtet, dass man sie beim Schlafen im Auge lassen kann. Die meisten können bis zu sieben Tagen an Ort und Stelle verbleiben, eine Neuentwicklung aus Silikon-Hydrogel sogar 30 Tage lang.

Das Tragen von Kontaktlinsen gleich welcher Art birgt die Gefahr ernster und schmerzhafter Komplikationen. Dazu gehören infektiöse Hornhautgeschwüre, die die Sehfähigkeit gefährden können. Diese Risiken lassen sich mindern, indem man die Pflege- und Kontrollanweisungen des Anpassers einhält.

Das Risiko ernsthafter Infektionen nimmt beim Schwimmen mit Kontaktlinsen zu, aber auch dann, wenn jemand selbst gemachte Salzlösungen, Leitungswasser oder destilliertes Wasser zum Abspülen verwendet oder die Linsen ableckt. Kontaktlinsen dürfen zudem nicht über Nacht getragen werden – es sei denn, es liegen spezielle Gründe vor –, weil dies das Infektionsrisiko ebenfalls erhöht. Wenn Beschwerden auftreten, sich der Tränenfluss verstärkt, die Sehfähigkeit verändert oder die Augen röten, sollten die Linsen unverzüglich herausgenommen werden. Klingen die Symptome nicht bald ab, sollte der Augenarzt aufgesucht werden.

Sehnervenentzündung

104-Auge1
Die Sehzellen der Netzhaut nehmen Licht wahr und übermitteln Impulse an den Sehnerv, der diese zum Gehirn weiterleitet. Störungen im Bereich des Sehnerven und seiner Äste und in den Bereichen an der Rückseite des Gehirns, wo die visuellen Informationen verarbeitet werden (Sehrinde), können Sehveränderungen verursachen. Eine häufige Ursache für eine Sehnervenschädigung ist ein Hypophysentumor, der auf den Nerv drückt.
Bei einer Sehnervenentzündung (Optikusneuritis) ist der Sehnerv irgendwo längs seines Verlaufs entzündet.

Eine solche Entzündung kann viele Ursachen haben, z. B. eine Virusinfektion (besonders bei Kindern) Impfung, Hirnhautentzündung, Syphilis, Autoimmunerkrankungen, wie multiple Sklerose, und Entzündungen im Auge, wie Uveitis. Oft ist die Ursache aber nicht auszumachen.

Eine Sehnervenentzündung tritt zwar meist einseitig auf, doch sie kann auch beide Augen befallen. Sie äußert sich in einer Sehverschlechterung, die innerhalb von ein bis zwei Tagen von einem kleinen blinden Fleck bis zur völligen Erblindung fortschreiten kann. In manchen Fällen treten Schmerzen beim Bewegen der Augen auf. Je nach Ursache verbessert sich das Sehvermögen zunächst wieder, verschlechtert sich später aber erneut.

Für die Diagnose wird getestet, ob die Pupillen normal auf Licht reagieren. Der Augenhintergrund wird mit einem Ophthalmoskop untersucht, um festzustellen, ob die Sehnervenpapille geschwollen ist. Durch Prüfung des peripheren Gesichtsfelds lässt sich feststellen, ob es in diesem Bereich zu einem Verlust des Gesichtsfelds gekommen ist. Eine Kernspintomographie (NMR) kann Hinweise auf Multiple Sklerose oder auch auf einen Tumor geben, der auf den Sehnerv drückt.

Meist bessert sich eine Sehnervenentzündung ohne Behandlung innerhalb einiger Monate. In einigen Fällen kann eine intravenöse Behandlung mit Kortison oder anderen Medikamenten die Wiederherstellung beschleunigen und das Wiederholungsrisiko senken. Wenn ein Tumor auf den Sehnerv drückt, bessert sich das Sehvermögen nach Entfernen des Tumors in der Regel wieder.

 

Die Sehbahnen

Von beiden Augen wandern Signale durch den Sehnerv. Die beiden Sehnerven treffen sich an der Sehnervenkreuzung, dem Chiasma opticum. Dort teilen sich die beiden Sehnerven und die Hälfte der Nervenfasern eines jeden Sehnervs kreuzt auf die andere Seite über. Aufgrund dieser anatomischen Besonderheit wird das Gehirn für das rechte und das linke Gesichtsfeld von den Sehnervenästen beider Seiten mit getrennten Informationen versorgt.

document_content_1263828923530Original

Individuelle Gesundheitsleistungen

060-Kostenerstattung

Längst werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr alle Leistungen, die medizinisch sinnvoll und wünschenswert sind, für die Versicherten bezahlt. Ärzte können ihren gesetzlich krankenversicherten Patienten jedoch sogenannte „Individuelle Gesundheitsleistungen“ (abgekürzt IGeL) anbieten. Diese sinnvollen Leistungen müssen von den Patienten selbst bezahlt werden. Was ist bei diesen „Investitionen in die eigene Gesundheit“ zu beachten?

Warum bezahlt die Krankenkasse nicht alle Kosten?

Die gesetzlichen Krankenkassen sind durch den Gesetzgeber verpflichtet worden, nur eine ausreichende und notwendige Versorgung der Patienten mit Gesundheitsleistungen zu erstatten. Darüber hinaus sind viele Untersuchungen und Behandlungen sehr sinnvoll und tragen zu Ihrer Gesundheit bei. Trotzdem werden diese Maßnahmen von den Kassen nicht mehr bezahlt.

Welche Leistungen gehören zu den IGeL-Leistungen?

Es gibt keinen fest definierten Leistungskatalog, der alle denkbaren individuellen Gesundheitsleistungen festschreibt. Grundsätzlich gehören dazu alle Leistungen, die aus beruflichem oder privatem Interesse des Patienten erbracht werden. Darunter fallen z. B. Sportuntersuchen oder Impfungen bei Auslandsreisen. Außerdem müssen Untersuchungen oder Behandlungen, die noch nicht vollständig medizinisch anerkannt sind von den Versicherten selbst gezahlt werden. Darunter fällt z. B. ein Teil der Akupunktur-Behandlung. Schon seit langer Zeit müssen auch Bescheinigungen und Atteste von den Patienten selbst getragen werden. Bestimmte Vorsorgeuntersuchungen wie z. B. die Augeninnendruck-Messung beim Augenarzt oder eine Untersuchung auf Hautkrebs können vom Arzt nicht mehr automatisch mit der Krankenkasse abgerechnet werden. Solche Leistungen können nur zu Lasten der Kassen erbracht werden, wenn konkrete Vorbelastungen vorhanden sind.

Welche individuellen Gesundheitsleistungen sind empfehlenswert?

Ob eine privat zu zahlende Untersuchung oder Behandlung für Ihre spezielle Situation sinnvoll ist, kann nur Ihr betreuender Arzt mit Ihnen absprechen. Wie der Name schon sagt, sind es individuelle Gesundheitsleistungen. Eine allgemeingültige Aussage gibt es dazu nicht.

Beratung durch den Arzt

Einige Patienten fürchten, dass der Arzt Leistungen erbringt und erst später auf die Kosten zu sprechen kommt. Diese Sorge ist vollkommen unberechtigt. Die Ärzte sind verpflichtet vor einer Untersuchung oder Behandlung, für die der Patient die Kosten selbst tragen muss, eine genaue Aufklärung vorzunehmen. Diese Aufklärung muss sachlich erfolgen und für die Patienten verständlich sein. Die Patienten sollen vorweg ihr schriftliches Einverständnis erklären. Nehmen Sie sich Zeit für eine Entscheidung und fragen Sie beim Arzt oder seinem Team nach, wenn Sie sich noch unsicher fühlen.

Abrechnung nach erbrachter Leistung

Nach dem der Arzt seine Leistung erbracht hat, erstellt sein Team einen Rechnungsbeleg. Entweder wird der Patient auf eine mögliche Barzahlung hingewiesen oder die Rechnung kann anschließend überwiesen werden. Die Kosten für solche Gesundheitsleistungen des Arztes sind häufig niedriger, als viele Patienten für einen Friseurbesuch oder für eine spezielle Autopflege ausgeben.

Krankenkassen zahlen nur das medizinisch Notwendige. Dabei ist es häufig sinnvoll mehr für seine Gesundheit zu tun, als nur das dringend Notwendige. Ihre Gesundheit sollte es Ihnen Wert sein, mit Ihrem Arzt über sinnvolle Maßnahmen zu sprechen.